Lernen, Wissen aneignen, ist die kontemplative Einverleibung von Erfahrungen und messbaren Grundsätzen akribischer Studien. Vor allem seit der Aufklärung hat der Mensch erfahren, dass dieses Vorgehen ihm neue Horizonte eröffnet.
Das Wissen, durch theoretische und empirische Wissenschaften gewonnen, hat die Menschheit in atemberaubender Geschwindigkeit vorwärtsgebracht. Leider wurde ein Bereich bei dieser Art des Lernens fast völlig vernachlässigt: Das Empfinden, das Spüren, unser Sinn für das Unausgesprochene – das Berühren unserer Seele. Im Garten erleben wir vielleicht eine Rückkehr, oder zumindest ein Einhalten, von diesem Kopf orientierten Denken.
Im Garten können unerwartete Bilder, spontan gewachsene Vegetation, unser Lehrer für das Zarte sein. Wenn sich Pflanzen in Plattenfugen versamen und Steine zum Blühen bringen oder Schmetterlinge von Blüte zu Blüte flattern, lässt uns das Staunen. Das ist emotionales Lernen. Harmonie, durch Zufall entstanden, die uns berührt und uns zu neuen Bildern, ja zu neuen Denkweisen, inspiriert.